Vor 80 Jahren begann die Ardennenoffensive

aktuell, 15.12.2024

Bei widrigstem Wetter: Am Weißen Stein nahm die letzte Großoffensive des Zweiten Weltkriegs ihren Lauf.

Als letzte Großoffensive der Wehrmacht an der Westfront ging die Ardennenoffensive (16.12.1944 bis 25.01.1945) in die Geschichtsbücher ein. Ziel der deutschen Streitkräfte war die Spaltung die alliierten Truppen sowie die Rückeroberung des Hafens von Antwerpen. Zudem sollten die westlichen Alliierten zu einem Friedensschluss gezwungen werden.

Die Ardennen galten wegen des unwegsamen Geländes als äußerst „schwieriges Pflaster“ für eine Großoffensive - das Gebiet ist stark bewaldet und zudem sehr hügelig. Die Idee Hitlers: Die Alliierten sollten überrumpelt und deren Linien in einem schnellen Vorstoß durchbrochen werden. Die Wehrmacht sollte darauf in Richtung Antwerpen vorstoßen und die britischen und amerikanischen Kräfte voneinander trennen.

In unmittelbarer Nähe zum Weißen Stein, wo sich heute der donnerwetter.de-Wetterpark befindet, nahm die Offensive zwischen den Ortschaften Hollerath und Udenbreth ihren Lauf.

Karsten Brandt von donnerwetter.de: "Das Gebiet rund um den Weißen Stein ist äußerst geschichtsträchtig. Mehrmals im Jahr bieten wir Führungen und Wanderungen zur Ardennenoffensive an, jedes Mal sind diese stark besucht. Vor allem der Anblick der Mahnmale dieser dunklen Zeit, wie die Überreste des Westwalls mit Einschusslöchern in den Wäldern rund um Udenbreth, prägt sich den Besuchern nachhaltig ein."

Westwall im Schnee

Ablauf der Ardennenoffensive

Die Offensive begann am 16. Dezember 1944 mit einem massiven Überraschungsangriff der Wehrmacht. Die Wetterbedingungen hätten dabei widriger kaum sein können.

Karsten Brandt: "Bei Temperaturen um -2 Grad und tiefem Schnee war vor allem bei den Amerikanern ausharren angesagt. Die Wehrmacht wollte die schlechten Wetterbedingungen dagegen von Beginn an für sich nutzen. Der dichte Nebel an diesem Dezembertag sollte den Deutschen Schutz vor der Luftüberlegenheit der Alliierten bieten."

Und so kam es auch, zumindest anfangs: Nachdem vor allem die amerikanischen Truppen zunächst zurückgeworfen wurden und die Wehrmacht in der Anfangsphase deutliche Geländegewinne erzielen konnte, wurde im weiteren Verlauf der Vormarsch der deutschen Truppen durch den starken alliierten Widerstand, Versorgungsprobleme und die Überlegenheit der alliierten Luftstreitkräfte, die nach der Wetterbesserung wieder eingreifen konnten, gestoppt.

Der Anfang vom Ende

Die deutschen Verluste an Soldaten und Material waren immens, die Offensive scheiterte letztlich nach etwas mehr als einem Jahr.

Doch damit nicht genug: Die Ardennenoffensive war der „Anfang vom Ende“ der deutschen Wehrmacht. Die deutschen Truppen hatten nahezu alle entscheidenden Ressourcen aufgebraucht und waren kaum noch in der Lage, wirksamen Widerstand gegen die alliierten Streitkräfte zu leisten.

Die Ardennenoffensive gilt als eine der größten und verlustreichsten des Zweiten Weltkriegs. Sie forderte rund 19.000 tote US-Soldaten, die Verluste auf deutscher Seite waren noch höher.

 

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