Bis zum Jahreswechsel ist es zwar noch gut zwei Wochen hin, aber bereits jetzt deutet sich in vielen Landesteilen ein neuer Allzeitrekord bei den Jahresmitteltemperaturen an.

Exemplarisch für viele andere deutschen Städte und Metropolen haben wir einige eigens erhobene Temperaturdaten aus dem Großraum Bonn ausgewertet.

So liegt das Jahresmittel für die Stadt Bonn vorläufig bei mindestens 12,8 Grad C. Damit liegt die Bundesstadt gleichauf mit dem Jahr 2014, dem bislang wärmsten hier verzeichneten Jahr.

Sollten die verbleibenden beiden Wochen des Jahres 2020 keinen strengen Wintereinbruch bzw. mehrere Tage mit negativen Tagesmitteltemperaturen vorsehen, wird die vorläufig ermittelte Jahresdurchschnittstemperatur aber nochmals noch oben korrigiert werden müssen.

Bei einem milden Temperaturverlauf, welcher für die meisten Landesteile deutlich wahrscheinlicher ist als ein kalter, ist bis Jahresende für unser examplarisches Beispiel Bonn dann auch ein Jahresmittel von 12,9 oder gar 13,0 Grad realistisch. Erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen würde dann hier die 13-Grad-Marke erreicht werden.

An einer weiteren von uns betriebenen Station (Troisdorf, Rhein-Sieg-Kreis) bewegt sich das vorläufige Jahresmittel bereits bei über 13 Grad (13,12 Grad, Daten bis 13.12.2020)

Ähnlich warm verlief das Jahr auch an weiteren von uns betrieben Stationen im Rheinland. Mit Stichtag 14.12. kommt etwa die Wetterstation Bad Honnef Aegidienberg auf ein vorläufiges Mittel von 12,2 Grad, Hilden bei Düsseldorf auf 12,7 Grad.

Unsere Bergstation auf dem Ölberg in Königswinter (500 m Höhe) verzeichnet bislang eine Mitteltemperatur von 11,65 Grad. Hier ist es somit wärmer als in den 50er- und 60er-Jahren im Rheintal.

Das schicksalhafteste Jahr seit Jahrzehnten hat also auch beste Chancen das wärmste Jahr, möglicherweise sogar seit Jahrhunderten, zu werden.