Die Bademeister zählen vor Langeweile die roten und weißen Kugeln an der Bahnentrennern und bei den Schließfächern ist bei jedem Besuch noch die Lieblingszahl frei. Zugegeben, wer im bisherigen Sommer schon ein Freibad besucht hat, dem zollt Respekt! Wettertechnisch meist jenseits von Gut und Böse, sind die tiefen wie flachen Wasser in unseren Außenbadeanstalten aktuell still wie selten zu dieser Jahreszeit.

Immerhin: Lange Schlangen und Wartezeiten vor dem Eingang gibt es nicht und auch die Freibadpommes kommen frisch und fettig und ganz exklusiv für uns aus der Friteuse.

Karsten Brandt von donnerwetter.de hat die Gunst der Stunde genutzt und war heute früh erster an der Freibadkasse.

Die Freude über das leere Becken war allerdings nur von kurzer Dauer. Wetterfrosch durch und durch und das Thermometer selbst in der Badehose im Anschlag, schien ihn die gefühlte Wassertemperatur, irgendwo im Bereich zwischen Herzinfarkt und Flüssigstickstoff, nicht zu trügen.

Und tatsächlich: Auf frühherbstliche 18, mit viel Wohlwollen vielleicht 19 Grad, pendelte sich das Wasserthermometer am Morgen ein. Igitt!

Selbst kraulend und in Gedanken bei einen heißen Grog kamen beim Kollegen heute früh keine Badefreuden auf. Der erste (und vielleicht letzte) Badegast des Tages verließ so bereits nach kurzer Zeit fluchtartig das Schwimmbadgelände und buchte erst einmal einen halben Tag in der Infrarotkabine.

Doch nicht verzagen, Freibadfreunde! Ein wenig Hoffnung auf ein paar schönere Freibadmomente gibt es: Im Laufe der Woche geht - parallel mit den Temperaturen, lokal sind Werte um 30 Grad möglich - wohl auch die Anzahl der Freibadgäste deutlich nach oben. Und die der freien Umkleidekabinen nach unten.