Dann lieber Schampus

aktuell, 03.07.2018

Erfrischungssprays - unnötiger geht es nicht.

Wer an Tagen mit Temperaturen um 30 Grad C die schnelle Erfrischung sucht, dem stehen eine Reihe an Möglichkeiten zur Verfügung. Wem Planschbecken und Gartendusche zur Bekämpfung des Hitzestaus zu rustikal sind und die Körperpartien nicht mit "gewöhnlichem" Wasser aus der Leitung benetzen mag, dem bietet der Markt eine große Bandbreite an Erfrischungssprays.

Vorweg: Die Erfindung, auf die die besser betuchte Menschheit mit Hitzestau oberhalb der Schultern gewartet hat, besteht im Großen und Ganzen ebenso aus H20 wie das Zeug aus der Leitung. Oder dem Wasser, wie es es auch im Discounter für 0,19 Euro pro 1,5 Liter zu kaufen gibt. Das ein oder andere Spray ist zusätzlich noch mit wohlriechenden Aromen versetzt, welche Ihren Weg aber auch schon vor Jahren in in Flaschen abgefülltes Mineralwasser gefunden haben. Dafür sind die Sprays hübsch verpackt in einer Aluminumdose erhältlich, der Umwelt muss man schließlich ja auch etwas davon haben.

Keine Kosten, selber Effekt.
- Bild: Achim Otto

Wer's braucht? Eigentlich niemand. Die sogenannten Erfrischungssprays befinden sie für uns auf selber Sinnebene wie der Eierschalensollbruchstellenverursacher. Letzterer produziert wenigstens keinen unnötigen Müll.

Das schlimmste an der Sprüh-Schweinerei sind aber sicherlich die Preise, die die Hersteller von der wahrscheinlich schon zu lange in der Sonne gelegenen Käuferschaft verlangt; letzten Endes muss natürlich jeder selber wissen, wofür er sein Geld ausgibt; eine kleine Beispielrechung wollen wir trotzdem nicht vorenthalten.

Der Literpreis für Sprühnebel aus einer bekannte französischen Alpenquelle, die treffenderweise rückwärts geschrieben das englische Wort für "ahnungslos" ergibt, liegt bei knapp 35,00 Euro. Wem Alpenwasser nicht zusagt, der kann sich für zehn Euro / Liter mehr auch belebendes Thermalwasser in die Visage sprühen - 45 Euro für EINEN(!) Liter Wasser.

Da könnte man schon fast darüber nachdenken, nochmal fünf Euro draufzulegen und sich eine Literflasche Brut Impérial Champagner zu gönnen. Gut gekühlt erfrischt der nicht nur die Kehle mindestens genauso gut wie die abgestandene Brühe aus der Dose, er schindet in der konsumorientierten Gesellschaft auch mehr Eindruck, wenn man ihn sich an einem warmen Tag im Gesicht verteilt. Versprochen. 

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