So schön das Erwachen der Natur für das Auge sein mag, für viele Menschen beginnt damit auch die alljährliche Leidenszeit. Haselstrauch und Erlenpollen belasten die Allergiker immer häufiger schon im Januar und Februar. Im Rheinland erblühen an vielen Stellen schon jetzt die Haselsträucher - obwohl noch Nachtfröste herrschen.

„Eine britische Studie hat ergeben, dass die milde Witterung in den neunziger Jahren in ganze Europa zu früheren Blütezeiten geführt hat“, sagt Michael Klein vom Wetterservice Donnerwetter. „Im Rheinland wird die pollenfreie Zeit immer kürzer, nur 60-90 Tage im Jahr ist die Luft pollenfrei.“ An den Küsten und in Ostdeutschland dauert die Ruhezeit dagegen noch über 100 Tage, da hier die Luft im November und bis Ende Februar nur gering mit Pollen belastet ist.

In einem durchschnittlichen Jahr beginnt die Haselstrauchblüte an der französischen Grenze im Elsass und dehnt sich recht schnell entlang des Rheintals nach Norden aus. Nur wenige Tage später blühen auch im Rhein-Main-Gebiet, im Moselgebiet zwischen Trier und Koblenz und in der Köln-Bonner-Bucht die Haselsträucher. Von dort verlangsamt sich der Weg der Haselstrauchblüte etwas: Es geht weiter ins Ruhrgebiet, in den Bodenseeraum und nach Niedersachsen. Mit der Wanderung nach Norden beginnt im Süden auch die Ausdehnung der Haselstrauchblüte in die Höhenlagen. Im März blüht im gesamten Mittelgebirgsraum und in Bayern der Haselstrauch. Zur gleichen Zeit, etwa um den 15. März, gibt es nur noch oberhalb von 600 m und auf einzelnen Inselstandorten im Norden zwischen Nord- und Ostsee und in Schleswig-Holstein keine Haselstrauchblüte.

Die aktuelle Pollenflugvorhersage gibt es ab sofort wieder im Internet unter www.donnerwetter.de