El Nino lädt die Klima-Kanone

Pressemitteilung, 03.04.2014

Trockenheit und Hitzewellen zur Fußball-WM in Brasilien - Höhere Hurrikan-Gefahr - Unwetterartiger Regen im Westen Südamerikas - Durchwachsener Sommer in Deutschland

 

 

Auf der Südhalbkugel beginnt derzeit die größte Klimaschaukel der Erde zu schwingen: Das El Nino-Phänomen, das im Abstand von meist 6 bis 8 Jahren das Weltklima auf den Kopf stellt, baut sich auf. Dr. Karsten Brandt vom Wetterservice Donnerwetter.de befürchtet, dass es diesmal wieder besonders stark ausfallen könnte: 'Der letzte El Nino in den Jahren 2009/2010 fiel eher mäßig aus, die aktuellen Messdaten der Wassertemperaturen deuten darauf hin, dass er in diesem Jahr ähnlich stark wie 1997/1998 ausfallen könnte.'

In El Nino-Jahren schwächt sich der Humboldtstrom im Pazifik immer weiter ab und kommt schließlich sogar zum Erliegen. Normalerweise transportiert er warmes Oberflächenwasser von Südamerika nach Westen. In El Nino-Jahren kehrt sich die Strömung um: Vor Australien, Neuseeland und Indonesien kühlt das Wasser ab, vor Südamerika erwärmt es sich. Das führt zu einem massenhaften Absterben des Planktons und damit zu Fischsterben und Nahrungsengpässen. 'Entlang der Anden wird es vom Sommer bis in den Winter auch immer wieder unwetterartige Regenfälle mit Überflutungen und Erdrutschen geben. Diese können sich auch bis weit in das Jahr 2015 ziehen', sagt der Donnerwetter.de-Meteorologe.

Die Auswirkungen von El Nino sind weltweit zu spüren: In Kalifornien gibt es mehr Regenstürme, in Mexiko steigt die Gefahr von Hurrikanen, während es in Indonesien extrem trocken bleibt und der Monsun in Asien wesentlich schwächer als sonst ausfällt.

Im Osten Südamerikas wird es trockener und heißer. 'Für Brasilien bedeutet das, dass während der Fußball-WM Hitzewellen und Trockenheit drohen', erklärt Karsten Brandt. 'Die Mitteltemperatur dürfte in Brasilien ein bis zwei Grad über dem langjährigen Durchschnitt liegen. In einer Region, in der es ohnehin schon heiß ist, wird es für Fußballspieler und Fans unangenehm.'

Sein Wetterdienst Donnerwetter.de berechnet in seinen neuen weltweiten Prognosen jetzt auch für Brasilien die gefühlten Temperaturen für Mann und Frau getrennt - aufgrund des unterschiedlichen Temperaturempfindens der beiden Geschlechter. 'Die Werte werden in diesem Sommer oft deutlich über sehr unangenehmen 40 Grad liegen', glaubt Brandt.

Auch in Europa wird man die Auswirkungen von El Nino spüren. Für gewöhnlich sorgt das weltweite Klimaphänomen bei uns für mehr Tiefdruckgebiete und damit einen wechselhafteren Sommer in Deutschland.

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