Malle will klimafreundlich werden

Neue Energien, 28.02.2018

Bis 2050 soll die Stromversorgung ganz auf Ökostrom umgestellt werden

Wenn man an Mallorca denkt, kommt einem meist die Sonne, der Strand und die Partys in den Sinn. Doch wirklich umweltfreundlich lässt es sich dort nicht leben und das will die balearische Regionalregierung nun ändern: Bis zum Jahr 2050 will die Regionalregierung ihre Stromversorgung komplett auf grüne Energien umstellen.

Das Kraftwerk auf der Insel soll geschlossen werden.

Was vielen nicht bekannt ist: Es Murterar ist ein Kohle-Öl-Kraftwerk, welches in Alcúdia im Nordosten der Insel steht und zu einem großen Teil zur Stromversorgung auf der Insel beiträgt. In der Anfang der 1980er Jahre errichteten Anlage wird pro Jahr rund eine Million Tonnen Steinkohle verfeuert, importiert aus Südamerika. Damit stößt Es Murterar 2,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid jährlich aus. Um Strom in Zukunft grün zu produzieren, will die Regionalregierung das Kraftwerk nun schließen.

 

Bild: © CreaPro

 

Nur zwei Prozent der Stromversorgung stammen bislang aus grünen Quellen.

Den Rest steuern klimaschädliche Energieträger wie Kohle, Öl, Gas, oder Müll bei. Vor allem für die Attraktivität der Insel für den Tourismus soll die Insel grüner werden. Immerhin kamen allein in 2017 14 Millionen Menschen für eine Urlaubsreise nach Mallorca.

Die Zentralregierung in Madrid findet das Projekt zu teuer.

Bislang muss die Regionalregierung allerdings gegen Windmühlen kämpfen, denn die Zentralregierung findet die Abschaltung und Umrüstung zu teuer. Während sie das Projekt auf rund 200 Millionen Euro schätz, geht die Balearen-Regierung höchstens von zehn Millionen Euro aus - ein großer Unterschied.

Die Regionalregierung hat aber einen Ass im Ärmel: Durch strengere EU-Grenzwerte für Großfeuerungsanlagen fallen in Zukunft Kosten an, die eine derzeitige Umrüstung um einiges übersteigen würde.

Bislang ist das Ergebnis für eine Umstellung noch offen.

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