Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 14.12.2008

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Sonntag, 14.12.2008, 07:30 Uhr


In den höheren Lagen weht kräftiger Föhnwind. Die oberhalb der Waldgrenze entstehenden neuen Triebschneeansammlungen sind meist klein, können aber bereits bei geringer Zusatzbelastung ausgelöst werden. Mit der Sonneneinstrahlung und den steigenden Temperaturen steigt im Tagesverlauf die Gefahr der Selbstauslösung von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen in mittleren Lagen an.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht oberhalb der Waldgrenze eine mäßige Lawinengefahr, ansonsten ist die Lawinengefahr als gering einzustufen. Mit Sonneneinstrahlung und markanter Erwärmung steigt im Tagesverlauf die Lawinengefahr auch in tiefen und mittleren Lagen auf mäßig an.

Örtliche Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Nord bis Ost sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Durch den starken Föhnwind entstehen neue, meist kleinere Triebschneeansammlungen, die auch schon bei geringer Zusatzbelastung, also durch einen einzelnen Skifahrer oder Snowboarder, auslösbar sind. Hier ist jedoch die Absturzgefahr höher einzuschätzen als das Verschüttungsrisikio. Mit dem tageszeitlichen Temperaturanstieg und bei Sonneneinstrahlung können sich vor allem aus steilem, felsdurchsetztem Gelände meist kleinere, oberflächliche Lockerschnee- und Schneebrettlawinen lösen. An steilen Grashängen und aus lückigen Bergwäldern kann die Schneedecke bis in mittlere Lagen auch am Boden abgleiten.

Schneedecke:
Die Schneedecke hat sich allgemein gut gesetzt und ist stabil. Sonnseitig ist am Morgen oft ein dünner Schmelzharschdeckel vorzufinden, der sich im Tagesverlauf durch den Föhn schnell auflöst. Die Schneedecke wird dann in allen Höhenlagen oberflächlich durchfeuchtet. Schattseitig ist die Schneeoberfläche noch pulvrig. In höheren Lagen ist die Verteilung des Altschnees sehr unterschiedlich. Windzugewandte Hänge sind abgeblasen, dafür liegt in Rinnen und Mulden sehr viel Schnee. Die eingewehten Bereiche sind örtlich noch störanfällig. Oberhalb der Waldgrenze sind durch den starken Südwind seit gestern kleinräumig neue, störanfällige Triebschneeablagerungen entstanden.

Hinweise und Tendenz:
Unter Föhneinfluss steigen die Temperaturen heute in 2000 m auf +2 Grad an. Morgen schwächt sich dann der Föhn ab. Die Lawinengefahr wird sich nicht wesentich ändern.


Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb der Waldgrenze - örtlich Triebschnee
Z-u: unterhalb der Waldgrenze

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt




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